Jeu-d'œuvre – Lehrreiches Kartenspiel mit 4 Regelvarianten

Nach der gestrigen Rezension zum Kartenspiel „Das Katastrophenspiel“ folgt heute nun eine weitere Indie-Entdeckung von der diesjährigen Messe SPIEL. Wieder handelt es sich um ein Kartenspiel im Selbstverlag, nämlich das „Jeu-d'œuvre“-Kartenspielset, welches kürzlich zusammen mit dem humoristischen Begleitroman „Mit Essen Spiel Man! Baudelaire der Spitzenkoch“ (Rezension morgen) veröffentlicht wurde. Dieses Bildungsspiel – ja, auch wenn es der Autor Stephan C. Daniel anders sieht, ich finde es ist ein solches :-P – erlaubt es, mit zwei Kartensets gleich vier verschiedene Regelvarianten zu spielen.

Das Katastrophenspiel – Bin nur mal schnell die Welt retten...

Wer meinen Bericht von der diesjährigen Messe SPIEL (Link) gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch daran, dass ich weniger von den großen Brettspiel-Blockbustern als vielmehr von den kleinen Indie-Kartenspielen angetan war :-) Besonders im Gedächtnis blieb mir dabei der Selbstverlag „Herbertz Entertainment UG“ (Link), dessen „Das Katastrophenspiel“ mir der Autor und Verleger Kai höchstselbst in einer Demo-Runde vorstellte. Dass es – man verzeihe den schlechten Wortwitz – deshalb spielerisch keine Katastrophe war, wusste ich schon vor dieser Rezension. Aber würde dieses kleine Kartenspiel auch im Langzeittest bestehen? Ein großer Vorteil von „Das Katastrophenspiel“ ist zweifelsohne die niedrige Einstiegshürde: Nach kaum 5 Minuten Regelerklärung hat man die grundlegenden Mechanismen begriffen, die Karten ausgelegt und kann beginnen. Jeder Spieler verkörpert eine nicht näher genannte europäische Katastrophenschutz-Einrichtung, welche in jeder Runde versucht immer neue Katastrophen (z.B.

DUST 1947: Deutsche Meisterschaft 2016

Dieses Jahr hatte ich die große Ehre, die Deutsche Meisterschaft in meinem (noch immer trotz allem) Lieblingstabletop „DUST 1947“, besser bekannt unter dem alten Namen „Dust Tactics“, ausrichten zu dürfen. Dabei trat ich sowohl spielerisch als auch organisatorisch in sehr große Fußstapfen, waren doch die beiden vorherigen Deutschen Meisterschaften äußerst professionell von den beiden Freizeitstrategen Bastian und Florentine (Link) organisiert wurden. Außerdem musste ich ja meinen Vize-Meistertitel verteidigen... Letztes Wochenende, am 3. Dezember, war es dann soweit. Immerhin acht Spieler traten an, um den diesjährigen Deutschen Meister zu ermitteln.

6. Winter One Page Contest & [RPG-Blog-O-Quest]-Dreier

Jetzt hab ich doch die letzten Monate so geschlampert, dass ich schon dreimal nicht an der [RPG-Blog-O-Quest] teilgenommen habe. OK, ich rede mich einfach mal mit zu viel "real life"-Problemen raus in Form von stressiger Arbeit - Bekanntermaßen arbeite ich ja in einer großen Klinik im Dreischichtsystem. Davon gibt es eine Schicht, welche zeitlich dem Bloggen diametral entgegensteht, und genau mit dieser waren die letzten und auch dieser Monat vollgestopft :-( Macht bitte mal jemand eine Dose Mitleid auf? ;-) Aber sei es drum, jetzt hole ich das einfach nach und nutze bei dieser Gelegenheit auch die Chance, nochmal intensiv auf den 6.
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Space 1889: Das Neue Ätherversum – Aventurischer Bote für Marsianer

Mit „Das Neue Ätherversum“, einem Ingame-Magazin mit Spielleiteranhang für das Ätherpunk-Rollenspiel „Space 1889“, publiziert der „Uhrwerk Verlag“ eine seiner interessantesten Veröffentlichungen dieses Jahr. Damit stellt sich dieses Quellenbuch fast schon in die Tradition des früheren „Aventurischen Boten“ - Kann es auch dessen Qualität erreichen? Das 80-seitige, in schwarz-weiß gehaltene Softcover-Büchlein kommt zweigeteilt daher: Der mit 50 Seiten umfangreichere Hauptteil besteht aus reinen Ingame-Texten des fiktiven Magazins (oder auch der Fibel) „Das Neue Ätherversum“. Diese Sammlung aus zumeist kurzen wissenschaftlichen Texten und Reiseberichten, gelegentlich unterbrochen von Ingame-Werbung, beleuchtet dabei verschiedenste Regionen, Personen und Aspekte der Spielwelt, welche teilweise so in noch keinem anderen „Space 1889“-Buch thematisiert wurden. Insgesamt sieben Kapitel beschreiben:
- Länderkunde, Völkerkunde, Archäologie (auf 15 Seiten gibt es z.B.

Lagune – Make Nigeria great again!

Der renommierte Comic-Verlag „Cross Cult“ (bekam dieses Jahr verdientermaßen eine ganze Menge Blog-Leserpreise :-)) widmet sich nun auch verstärkt der Literatur-Sparte. Mit dem afrofuturistischen Roman „Lagune“ von der mit igbo-nigerianischen Wurzeln versehenen US-Autorin Nnedi Okarafor präsentiert man nun vollmundig den „Roman des Jahres“ (Link) - Na, da bin ich mal gespannt, ob der auch wirklich so gut ist? Die Handlung des in drei Akte aufgeteilten Romans beginnt noch verhältnismäßig geruhsam: Drei einander vollkommen fremde Menschen treffen am Strand von Nigerias Hauptstadt Lagos aufeinander und werden unglücklicherweise von einer riesigen Welle ins Meer gezogen. Diese drei Unglücklichen sind die mit einer Ehekrise kämpfende Meeresbiologin Adaora, der ungehorsame Soldat Agu und der ghanaische Rapper Anthony Dey Craze. Zum Zeitpunkt, als sie im Meer versinken, wissen sie noch nicht, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft bilden werden, welche die Zukunft Nigerias und auch der gesamten Menschheit bestimmen wird...
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Grossväterland – Guido Knopp-Doku als Comic

„Zeitzeugen erzählen vom Zweiten Weltkrieg“ - so der Untertitel der mit vielen wissenschaftlichen Begleittexten versehenen Graphic Novel. Das ursprünglich per Crowdfunding finanzierte Projekt, die letzten verbliebenen Zeitzeugen über ihre Kriegserlebnisse erzählen zu lassen und dies dann in kurzen Comic-Geschichten zu verarbeiten, galt dabei schon von Anfang an als überaus ambitioniert. Nachdem die Kritiken durchaus gemischt waren, wollte ich mir nun selbst ein Bild machen... Zu allererster ist „Großväterland“ eine Sammlung an kurzen, gelegentlich sogar nur einseitigen, Comics über ein prägendes Kriegserlebnis einer der befragten Zeitzeugen. Zumeist kommen Soldaten zu Wort, gelegentlich aber auch ZivilistInnen, die jeweils für eine bestimmte Phase oder ein bestimmtes Themengebiet des 2. Weltkriegs stehen. Beispielsweise den Überfall auf Polen, die Schlacht um Stalingrad, den D-Day, den Luftkrieg über Deutschland und der Endkampf um Berlin. Dabei sind sich die Autoren des Buches – Küntler Markus Freise sowie Dr.
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Austrian Superheroes - Interview zur Comic-Überraschung des Jahres

Liebe Leser, ich muss Euch alle mal loben: Ihr habt einen richtig guten Geschmack was Comichefte angeht :-D Letztes Jahr gewann dank Eurer Abstimmung beim Blog-Leserpreis GOLDENER STEPHAN das tolle Comicheft "Auf den Spuren H.P. Lovecrafts" vor den ganz großen Namen und Verlagen der Szene - Und auch dieses Jahr hat sich dieser Trend fortgesetzt, denn mit "Austrian Superheroes" (kurz ASH) hat erneut ein Indie-Comicheft den ersten Platz belegt. Gratulation an die ASH-Macher, von denen ich mir gleich mal einen zum Interview geholt habe :-D Hallo Harald!
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Das Schwarze Auge: Theaterritter #4 Der grüne Zug – Ist der Ruf erst ruiniert, bloggt es sich ganz ungeniert...

Nachdem ich ja offensichtlich von einigen VerlagsmitarbeiterInnen als böser DSA-Hater kategorisiert wurde (Trotzdem freundliche Grüße an M. - Interessant, wie sich eine einzelne Negativ-Rezension auf den Gesamteindruck niederschlägt ;-)), kann ich beim folgenden Review des vierten Kampagnen-Bandes nun all meinem Hass freien Lauf lassen :-P Bei „Der grüne Zug“ handelt es sich um den vierten Teil der aktuellen DSA-Kampagne, welche den Krieg im Bornland von Peraine bis Rahja 1039 BF thematisiert und laut Eigenangabe für 3 – 5 kompetente Helden geeignet ist. Die Komplexität wird für Spieler wie Spielleiter mit mittel angegeben. Das Abenteuer beginnt mit dem aventurischen Bardentreffen in Norburg, bei welchen ein brutaler Anschlag auf den Grafen von Ask und den Orden der Jagd verübt wird. Die Spieler finden nun (hoffentlich ;-)) heraus, dass der Korsmal-Bund dahinter steckt, was bei bei der Adelsmarschallin Nadjescha von Leufurten erst zu erheblichen Rachegelüsten und schließlich auch einem Rachefeldzug führt.

Private Eye: Der Schrecken von Randall Castle – Oldie but Goldie

Als ich nun vorgestern auf der „DreieichCon“ war und so am Stand der „Redaktion Phantastik“ (Link) rumlungerte, um die neusten Infos zur „Wolsung“-Übersetzung zu ergattern, wurde mir von den sympathischen Verlegerinnen Sylvia und Ulrike das „Private Eye“-Abenteuer „Der Schrecken von Randall Castle“ mit den Worten empfohlen, es sei besonders gut für mich geeignet. Da war mein Interesse an der Neuauflage eines echten Klassikers (Nummer 2 der Abenteuerreihe, mittlerweile sind wir ja schon bei Nummer 10 angekommen) geweckt und ich war natürlich auch gespannt, ob mich die beiden Damen wirklich schon so gut kennen ;-) Dieser ursprünglich 2005 erschienene Abenteuerband (das ist so lange her, dass dort drin noch die 3.