Steve Jacksons SORCERY!: Die Shamutanti-Hügel – Der Weg ist das Ziel

„SORCERY!“ ist eine vierteilige englische Solo-Spielbuchreihe, welche das erste Mal zwischen 1983 und 1985 veröffentlicht wurde. Nun legen die deutschen Spielbuch-Spezialisten vom „Mantikore Verlag“ (Link) diese Serie wieder auf und ich musste mich beim Zocken schon gelegentlich fragen, ob so ein altes Spielbuch modernen Standards genügen kann… Die Neuauflage, welche ich dankenswerterweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet bekam, bietet auf 224 Seiten ein 456 Abschnitte umfassendes Abenteuer. Die Handlung ist dabei allerdings eher simpel: Eine magische Krone wurde geraubt, die Fantasy-Reiche verfallen ins Chaos. Nun ist es die Aufgabe des Spielers die Krone im Verlauf der vierteiligen Reihe zurückzuholen. Diese Aufspaltung der Geschichte bringt nun Vor- und Nachteile: Einerseits sind die vier Bücher dadurch zusammenhängender, als es bei anderen Spielbuchserien der Fall ist. Die einzelnen Bände nehmen Bezug zueinander, beispielsweise haben im ersten Teil getroffene Entscheidungen dann Auswirkungen im zweiten Teil.

Exploding Kittens - Schnell, witzig, überteuert

Ich hab es irgendwann anders schon mal erwähnt: Die wahren Kickstarter-Perlen gehen meistens doch an mir vorbei und dann ist es Christian vorbehalten, mich mit der Nase ganz fest draufzustoßen :-) Diesmal war es ein wenig anders: Der medialen Dauerpräsenz in einschlägigen Blogs & Facebook-Gruppen konnte ich bei „Exploding Kittens“ nicht entgehen. Und auch wenn mich das Thema mal gar nicht anmachte (und ich prinzipiell Vorurteile gegen Spiele mit explodierenden Katzen habe… jaja, spießiger Langweiler :-P) war der Crowdfunding-Erfolg für mich doch bemerkenswert: 219.382 Unterstützer haben 8.782.571 $ (bei 10.000 $ Fundingziel) beigetragen, um das erfolgreichste Kickstarter-Spiel aller Zeiten zu ermöglichen. Respekt!

Sonnenstein #1 - Niveauvolle Liebe & Hiebe

Wer hätte das gedacht? Ich hab in der Literatur- & Comic-Sektion dieses Blogs ja nun schon mehrere Bücher vorgestellt, welche auch lesbische Liebesbeziehungen thematisierten. Und jedes Mal sparte ich nicht mit Kritik, war dies doch beispielsweise bei „Pathfinder #2“ nur ein durchschaubarer Eyecatcher und bei „Die Kinder der Kirschblüte“ unreflektierter Selbstzweck. Fast hatte ich also schon den Glauben daran verloren, mal in modernen Werke eine niveauvolle, klischeearme Liebesgeschichte (egal ob lesbisch oder nicht) lesen zu dürfen. Doch Überraschung, ausgerechnet der Auftakt der BDSM-Comicserie „Sonnenstein“ bietet genau das. Und dazu noch dezenten Humor und schöne Bilder. Die Handlung ist dabei recht schnell erzählt: Lisa und Ally sind zwei einsame, heterosexuelle junge Frauen die sich über ein Internetportal für Freunde der härteren Gangart kennenlernen.
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Mister Hyde vs. Frankenstein – Duell der Unsympathen

„Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, das erstmals 1818 anonym veröffentlichte faust‘sche Lehrstück von Mary Shelly, gilt als bedeutendes Werk der Horror-Literatur. Ebenso bedeutend ist die 1886 erschienene schottische Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevensons, dessen gespaltene Hauptfigur als eigenes literarisches Motiv Vorbild für zahlreiche Comic-Figuren war – Dr. Bruce Banner beziehungsweise Hulk zählt da wohl zu den bekanntesten und offensichtlichsten Charakteren. Und Comics sind auch schon das Stichwort, denn im zum Jahreswechsel erschienenen „Mister Hyde vs. Frankenstein“ treten diese beiden bedeutenden Horror-Ikonen gegeneinander an. Kann solch eine düstere Mischung überhaupt funktionieren? Bevor die beiden namensgebenden Hauptfiguren in die Geschichte eingeführt werden, lernt der Leser Faustine Clerval kennen. Die attraktive Haushälterin des von der Wissenschaft verlachten Dr.
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Germany's next Super Heinz – Munchkin für Uhrwerk-Fans

Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Heinz Featherly, das plüschiges Eulenmaskottchen vom „Uhrwerk Verlag“, ist schwer beschäftigt: Heimlicher Star von Orkenspalter TV (Link), Model eines eigenen Erotik-Kalenders und auch noch Lieblingsknuddelkuscheltier von Nadine – Logisch, dass es Zeit für einen würdigen Assistenten wird. Fünf Eulen bewerben sich um diesen Posten und die Spieler müssen nun in einer Art „Munchkin“-Kopie (in einer anderen Rezension (Link) hab ich auch „Yu-Gi-Oh“-Kopie gelesen, aber das ist für einen Endzwanziger schon nicht mehr meine Generation ;-)) herausfinden, wer würdig genug ist. Zu Beginn wählt man seine Spielfigur. Insgesamt fünf stehen zur Auswahl, diese unterscheiden sich jeweils in ihren Spielwerten Personality, Schläue, Stärke und natürlich Heinzigkeit. Dann werden je Spieler drei Startkarten gezogen und schon geht es los. Das Spielprinzip ist dabei recht simpel und in wenigen Minuten erlernbar: Zu Beginn eines Zuges werden, je nachdem wie viele Karten man bereits auf der Hand hat, 0 – 2 Bonuskarten verdeckt gezogen.

Indie-Karten/Brettspiele #6 - Interview mit Andreas Odendahl (La Granja)

Endlich wieder ein Indie-Interview, diesmal allerdings zum Thema Brettspiel :-D Andreas Odendahl, kurz Ode, hat sogar schon bei einem Kleinverlag sein erstes eigenes Spiel veröffentlicht. Und noch einige weitere Konzepte in der Schublade, worüber er nun freudig Auskunft gibt :-) Hallo Ode. Stell Dich doch bitte erstmal den Lesern vor.
"Ich bin Andreas Odendahl, aber alle nennen mich seit meiner Jugend "Ode", was ich mehr oder weniger nun auch selber mache. Ich werde dieses Jahr schon 40, bin aber immer noch Spielkind. Ich lebe in einem kleinen Örtchen namens Leer im Münsterland mit meiner Frau und einem halben Zoo. Wir haben Hunde, Katzen und auch zwei Ziegen. Neben unseren eigenen Hunden nehmen wir auch immer wieder Pflegehunde aus dem Tierschutz bei uns auf.
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Space 1889: Fremde Erde - Vive la révolution!

Im letzten Jahr sind ja einige Abenteuer für das Steampunk-Rollenspiel "Space 1889" erschienen. Und diese haben offensichtlich einige Fans gefunden, war doch "Der marsianische Patient" beim Leserpreis "GOLDENER STEPHAN 2015" in der Kategorie "Bestes Abenteuerbuch" mit über 40 % der klare Gewinner. Ob das etwas dünnere Abenteuerheftchen "Fremde Erde" an diesen Erfolg anknüpfen wird? Bevor ich meine Rezension beginne noch schnell ein dickes "Danke!" an den "Uhrwerk Verlag", der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte. "Fremde Erde" bietet gleich zwei ausgearbeitete Abenteuer, die inhaltlich zusammenhängen. Hauptperson ist der junge Marsianer Kime, welcher als Waise vom verarmten Lord Feltam-Hithe aufgenommen wurde und nun als eine Art Schoßhündchen bei gesellschaftlichen Anlässen präsentiert wird. Denn Kime ist nicht nur ein exotischer Außerirdischer, er hat auch die besondere Fähigkeit schweben zu können. Natürlich weckt solch eine einmalige Fähigkeit Begehrlichkeiten.

Rollenspiel-Jubiläum mit meinem ersten Charaktertod

Seitdem ich das Hobby vor nunmehr knapp zwei Jahren für mich entdeckt habe, kam ich immer um ein Erlebnis herum: Den Tod meines Charakters. Nun spiele ich ja eher One-Shots und bei meiner Spielgruppe bin ich der Leiter, sodass ich eigentlich auch nie in die Gefahr kam mal eine emotionale Beziehung zu einer Figur aufzubauen und dann traurig ihren Tod erleben zu müssen... Bis jetzt :-( Wenn ich mir eine Tradition im Rollenspiel angewöhnt habe, dann dass ich den ersten Samstag im neuen Jahr "Rollenspiel-Geburtstag" feiere. Vor zwei Jahren hatte ich dort meine erste Runde ("All flesh must be eaten" von Christian), ein Jahr später gab es dann am gleichen Samstag ebenfalls von Christian "Kult". Dieses Jahr konnte ich leider nicht wieder nach Coburg, sodass ich das Angebot von Nico gerne annahm. Er wollte gern sein neustes "Splittermond"-Abenteuer für den Gratisrollenspieltag ausprobieren. Klar war ich da zur Stelle :-) Und weil Stephan (der, nachdem dieser Blog benannt ist) auch Zeit hatte, nahm ich ihn einfach gleich mit. Nun ist es so, dass Nico einen epischen Plan verfolgt.
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Indie-RPGs #19 - Interview mit Ralf Kurtsiefer (Thanduria)

Ralf Kurtsiefer? Hatte ich den nicht erst vor einer Woche im Interview? Ganz genau, damals fragte ich ihn zu seiner Tätigkeit als Komponist aus. Beiläufig erwähnte er, dass er mal ein rassismusfreies Indie-Rollenspiel entwickelt habe. Und spätestens beim Wort "Indie" konnte ich nicht mehr davon lassen, ihn so lange zu nerven bis er für ein zweites Interview zusagte ;-) Hallo Ralf. Lange nichts voneinander gehört :-P Stell Dich doch bitte nochmal den Lesern vor, die letztes Mal nicht mitgelesen haben.
"Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin ein politisch sehr interessierter Mensch. Meine größte Schwäche ist, dass ich mir zu allem eine eigene Meinung bilde.
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Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen – Emo-Fantasy mit Schwächen

Ich bin wohl eigentlich zu alt für Jugendliteratur, aber der Roman „Die Kinder der Kirschblüte“ von Cardo Polar (Künstlername? So heißt doch keiner in echt?) klang von der Grundidee her ganz interessant und die KritikerInnen (vor allem Kritikerinnen :-P) waren durchweg begeistert. Und deutschen Autorennachwuchs ein wenig bekannter zu machen kann ja nie verkehrt sein :-) Die Handlung klingt im ersten Moment sehr typisch für ein Fantasy-Jugendbuch: Hanna ist eine gemobbte Einzelgängerin, die im Verlauf der Geschichte ihre magischen Kräfte entdeckt und ein Abenteuer gegen dunkle Mächte bestehen muss – Ja, das Grundprinzip kennen wir so auch aus „Harry Potter“ und vielen anderen Jugendbüchern.
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