Indie-RPGs #22 - Interview mit Samuel Kuschkowitz (Neverland)

Am Valentinstag war ich ja beim Rollenspieler-Speeddating in Halle. Dort lernte ich nicht nur dieses interessante Konzept zur Nachwuchsgewinnung kennen, sondern auch das Indie-Horror-Rollenspiel "Neverland" welches dort seine Premiere feierte. Und da hab ich natürlich gleich mal ein "Date" mit Samuel klar gemacht für ein Interview ;-) Hallo Samuel, bevor wir über das Projekt reden, stell Dich doch bitte den Lesern vor.
"Gern. Ich bin Samuel Kuschkowitz, meines Zeichens ehemaliger Student und derzeit Springer für ne große deutsche Drogeriekette. Wäre ich ein Baum, hätte ich jetzt 25 Jahresringe, allerdings wäre ich vermutlich ein Bonsai, die meisten Menschen die älter sind als 12 sind nämlich größer als ich. Ich leb im schönen Halle an der Saale, nenne aber auch Leipzig meine Heimat. Meine größtes Hobby ist natürlich das Spielen, ansonsten bin ich gern in der Natur und lese viel. Ich habe handwerkliches Talent aber wenig Durchhaltevermögen dafür.
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Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen - Gastrezension von Jakobina

Meine Anfang Januar geschriebene Rezension zum Jugendbuch "Die Kinder der Kirschblüte" mit dem schmissigen Titel "Emo-Fantasy mit Schwächen" war zum damaligen Zeitpunkt eine der kritischeren. Aber wohl nicht kritisch genug, denn nun erreichte mich eine Gastrezension von Jakobina, die ich euch natürlich nicht vorenthalten mag (ganz im Gegenteil, Gastartikel sind immer gern gesehen!). Im Gegensatz zu meiner Rezension diesmal auch vollkommen spoilerfrei ;-) "Die Kinder der Kirschblüte" - Zum Inhalt:
"Hanna ist einsam. Sie hasst ihr Leben, die Welt, sich selbst. Nur im Internet findet sie Freunde und Verständnis. Als ihre Online-Clique plant, ein Zeichen zu setzen, sich zu wehren, gegen all die Arschlöcher und Mobber da draußen, da geraten die Dinge sehr schnell außer Kontrolle.
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Dich hatte ich mir anders vorgestellt – Informativ und unbequem

Jetzt wird es mal wieder Zeit für ein ernsteres Buch. „Dich hatte ich mir anders vorgestellt“ ist der biografische Comic des französischen Künstlers Fabien Toulmé, der hier ein eindringliches Erstlingswerk vorlegt. Die Geschichte ist dabei rasch erzählt: Der Leser begleitet aus Sicht von Toulmé das junge Leben seiner Tocher Julia. Von den ersten Schwangerschaftsuntersuchungen über die Geburt mit der Schockdiagnose Trisomie 21 bis hin zur emotionalen Annäherung an das Kind, dass er sich anders vorgestellt hatte… Gut 250 Seiten umfassend ist diese recht einfach gezeichnete und kolorierte Graphic Novel. Aber hier kommt es auch nicht so auf die Optik an, sondern auf den Inhalt. Ich will jetzt gar nicht so viel auf die Handlung eingehen, es werden halt die verschiedenen – zumeist negativen - Erlebnisse der ersten Lebensjahre thematisiert (Schock nach der Diagnose, Krankenhaustermine, Selbsthilfegruppen, Ablehnung durch Umwelt etc.). Aber diese Erlebnisse sind nur die eine Hälfte des Buches.
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Indie-Karten/Brettspiele #8 - Interview mit Kurt Kniffka (Jugger das Brettspiel)

Ich hab früher immer gedacht, als Paintballer betreibe ich schon eine ziemliche Exoten-Sportart. Aber dann erfuhr ich von Jugger, einer auf dem gleichnamigen Endzeit-Film basierenden Mannschaftssportart. Und dafür ist nun auch ein interessantes Brettspiel in der Entwicklung. Darüber und über den Sport allgemein spreche ich mit Kurt Kniffka. Hallo Kurt. Eh wir zur Sportart und der Spieleumsetzung kommen, lass uns erstmal über Dich reden.
"Also ich bin Kurt Kniffka aus Hagen, 29 Jahre alt/jung und leidenschaftlicher Brettspiele-Spieler. Meine Sammlung umfasst so einige Spiele, daher musste ich mir erst letztens einen neuen Schrank zum Aufbewahren kaufen ^^ Klassiker wie "Siedler von Catan" und "Monopoly" gehören dazu aber auch "Zombicide", "Warhammer", "HeroQuest" und "Roborally". Insgesamt kann man sagen habe ich einiges.
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Loki #1: Liebesgrüße aus Asgard – Auch Bösewichte können gute Helden sein

Während viele Comicleser ihre ganz eigenen Favoriten für den besten Schurken im „Marvel“-Universum haben, sind sich die Zuschauer des MCU („Marvel Cinematic Universe“: Franchise und fiktives Universum, in dem die Comic-Verfilmungen spielen) eigentlich recht schnell einig: Loki, Adoptivsohn von Göttervater Odin und Adoptivbruder von Thor. Nicht nur, weil er in den Filmen von Tom Hiddleston herausragend verkörpert wurde, sondern auch weil er die von allen MCU-Antagonisten spannendste Geschichte zu erzählen hatte. Auch ich, also großer MCU-Fan, fand diese Figur immer sehr interessant und so wurde ich natürlich hellhörig als bekannt wurde dass „Panini Comics“ eine dreiteilige Sammelbandreihe rund um Prinz der Lügen und Täuschungen herausbringt. Noch dazu, wo er diesmal einer von den Guten sein soll… „Loki #1: Liebesgrüße aus Asgard“ ist ein 124 Seiten starker Comic-Sammelband, welcher mir freundlicherweise vom Verlang zur Verfügung gestellt wurde. Er besteht aus der Geschichte „Before the Truth Has Its Pants On“ (aus “All-New Marvel Now!
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Space 1889: Das Geheimnis der London Bridge – Positiv klassisch, neutral typisch, negativ klischeehaft

Im letzten Jahr kamen ja in recht hoher Frequenz Abenteuer für das Steampunk- beziehungsweise Ætherpunk-Rollenspiel „Space 1889“ heraus. Und zumindest die bisher von mir rezensierten Exemplare waren dabei auch wirklich gut gelungen, nicht umsonst wurde „Der marsianische Patient“ beim Leserpreis „GOLDENER STEPHAN 2015“ zum besten Abenteuerbuch gekürt. Na da bin ich mal gespannt, ob „Das Geheimnis der London Bridge“ dieses hohe Niveau halten kann… Dabei spielt das Abenteuer, anders als der Name vielleicht suggeriert, nicht auf der Erde. Sondern auf dem Mars, denn auf diesem ist die geheime britische Forschungsraumstation London Bridge abgestürzt. An Bord befanden sich zahlreiche Wissenschaftler, darunter auch der Mann von Lady Edith Tillington. Diese ältere Dame bittet nun die Spieler, sie auf ihrer Suche nach der London Bridge zu begleiten um sich gemeinsam durch einige der gefährlichsten Mars-Regionen zu schlagen.

Der Karussellkönig – Schönes Horror-Märchen, welches mich überfordert

Heute möchte ich ein Buch besprechen, welches ich schon seit einiger Zeit bei mir habe. Nur bin ich irgendwie nie dazu gekommen, endlich mal den Artikel fertig zu machen. Nicht, weil mir die Zeit gefehlt hätte, sondern weil ich sowohl mehrere Anläufe beim Lesen als auch (da sogar mehr) beim Rezensieren benötigte. Denn zugegeben, beworben als Graphic Novel und angepriesen als „Ein betörendes modernes Märchen über die Macht der Träume und die Wege von Liebe und Schuld, auf denen sie uns leiten; abgründig, traumtrunken und voller Poesie.“, habe ich ein anderes Werk erwartet. Dieses Zitat auf dem Buchrücken stammt übrigens von Oliver Plaschka, der mir zwar nichts sagt, aber mit einem „Deutschen Phantastik Preis“ (2008 für das beste deutschsprachige Romandebut) sollte er ja wissen wovon er redet ;-) Ich hab wie gesagt ein anderes Werk erwartet: Zuerst mal verstehe ich unter dem Begriff Graphic Novel etwas anderes.
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GRoTaNaRSpEW-Finalversion-Testspiel mit schlechstmöglichem Ergebnis

Nachdem ich meine Belegexemplare von „Spezialeinsatz“, meinem Mini-Polizei-Rollenspiel für den Gratisrollenspieltag, erhalten habe war es natürlich an der Zeit auch mal mit den finalen Regeln (u.a. Deckung und Schutzwesten wurden in die finale Version integriert auf Anregung der Juroren) eine Proberunde zu zocken. Nun sind meine Stammspieler, gerade auch Nadine, ja bekannt für eher brachiales Vorgehen – was bei einer Geiselnahme ja eigentlich nicht unbedingt die optimale Lösung ist - und auch diesmal führte dieser Weg zielgerichtet in Chaos... Die Ausgangssituation hat sich auch in der finalen Version vom GRoTaNaRSpEW-Sieger „Spezialeinsatz“ (Link, von pihalbe.org ist auch das Bild) nicht geändert: Eine kleine Dorfsparkasse wurde von Räubern überfallen. Da die Polizei zu schnell vor Ort war, verschanzten sie sich mit einigen Geiseln und fordern nun einen Fluchtwagen und ein zünftiges Mittagessen.
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Fantasy Ambience - Masse statt Klasse?

Ich stecke ja als Rollenspiel(leit)er auch nach 2 Jahren noch in den Kinderschuhen, aber eins habe ich schon gelernt: Mit der passenden Klangkulisse kann man sehr leicht sehr atmosphärische Stimmung erzeugen :-) Passende Musik kommt von Künstlern wie Ralf Kurtsiefer … wer jetzt denkt „hey, die Einleitung hatten wir doch schon!“ liegt vollkommen richtig. Nämlich beim Interview mir Ralf, der mir nun auch eine CD zum Probehören zukommen lies. Na, da versuche ich mich mal als Musikkritiker ;-) Wobei, um gleich mal die Erwartungen zu dämpfen: Trotz vier Jahre Blockflötenunterricht hab ich absolut keine Ahnung von guter Musik (was man schon daran erkennt, dass ich bevorzugt HipHop höre :-P), daher schreib ich jetzt nix darüber ob die Stücke in Dur oder Moll sind oder ob es sich möglicherweise gar um 4/4-Takte handeln könnte. Ehrlich, keine Ahnung.

Arcadia – Arktischer Klischee-Horror

Gerade habe ich meinen Resturlaub vom letzten Jahr verbraucht. Da ich im realen Leben nicht weit fortgefahren bin, wollte ich zumindest literarisch mal eine andere Ecke unseres Planeten erkunden. Da kam mir der Antarktis-Horror-Roman „Arcadia“ vom deutschen Jungautoren-Tausendsassa Felix A. Münter gerade recht. Ob ich mit dem Buch einen spannenden Kurztrip hatte oder eher meine Zeit verschwendet habe, möchte ich in meiner Buchbesprechung kurz erläutern :-) Die Handlung des 300 Seiten starken Romans ist dabei – zumindest wenn man nicht spoilern will – rasch erzählt: Der abgehalfterte und desillusionierte Journalist White wird vom geltungssüchtigen Milliardär Bailey dazu eingeladen, eine Forschungsexpedition in die Antarktis zu dem bisher größten bekannten Meteoriten zu begleiten. Mehr aus Geldnot denn aus Interesse sagt er zu.
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