Kurztest: Hit-Girl in Hollywood

Was passiert, wenn ein Kult-Kreativer (der Vollzeitnerd/Schauspieler/Regisseur/Autor Kevin Smith) die Möglichkeit bekommt, die Geschichte für eine Kult-Comicfigur (die minderjährige Anti-Heldin Hit-Girl) zu schreiben? Ein Meta-Fest, das Fans abfeiern werden! Der Sammelband „Hit-Girl in Hollywood“ umfasst die ersten vier US-Ausgaben der zweiten „Hit-Girl“-Staffel. Die minderjährige Mindy, von ihrem Vater zur gerechtigkeitsliebenden Massenmörderin-Verbrechensbekämpferin ausgebildet, entdeckt nach einem von ihr brutal vereitelten Amoklauf in der Schulbibliothek eine unautorisierte Biografie ihrer bisherigen Lebensgeschichte. Und nicht nur das, sie muss auch erfahren, dass diese aktuell verfilmt werden soll.
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Conquest #1 Islandia – Kann es auch gute Weltraum-Nazis geben?

Im letzten Jahr endete eine der besten SciFi-Comicserien, die ich bis dahin gelesen hatte: „Androiden“ (Link) war eine vierteilige Anthologie-Reihe, in der verschiedene Kreativteams auf unterschiedlichste Art und Weise ein gemeinsames Thema (nämlich den titelgebenden Androiden) interpretierten. Einen der besten Bände, nämlich „#1 Wiederauferstehung“ (Link), steuerte damals Jean-Luc Istin bei – Und eben jeder schrieb nun auch den Auftaktband „Islandia“ der fünfteiligen Anthologie-Reihe „Conquest“.
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Travis: 4. Zyklus (#11+12) – Wo ist denn der Titelheld abgeblieben?

Die beiden miteinander verschwisterten Cyberpunk-Comicreihen „Travis“ (Link) und „Carmen Mc Callum“ (Link) halte ich bekanntermaßen ja für die Genre-Leuchttürme der franko-belgischen Comickunst. Eine glaubwürdige Near-Future-Dystopie trifft hier auf spannende Geschichten, die mich auch nach jeweils einem Dutzend Bänden noch vollends begeistern können. So auch beim mittlerweile schon vierten, noch nicht abgeschlossenen „Travis“-Zyklus, zu welchem die Bände 11 und 12 gehören.
11.
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Kurztest: Old Lady Harley

Die durchgeknallte Antiheldin Harley Quinn hat sich mittlerweile zu einer der beliebtesten Figuren im DC-Superheldenkosmos gemausert. Warum auch nicht, erfreut sie die LeserInnen doch regelmäßig mit humorvollen Geschichten, in denen die sehr sexy in Szene gesetzte Protagonistin mit allerlei Anspielungen um sich wirft. Der Sammelband basiert auf einem kurzen One-Shot, den man unumwunden ala Parodie der „Mad Max“-Filme erkennen kann: Harley wurde von ihrem Verehrer Red Tool (einer ziemlich peinlichen und nicht mal halb so lustigen „Deadpool“-Kopie) gefangen genommen, um nun als lebendige Kühlerfigur durch das post-apokalyptische Ödland von Jersey gefahren zu werden.
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Die Seuche – Abenteuerreise mit Kulturkonflikten

Fantasy-Comics, egal welchem Untergenre sie sich zuordnen, reihen ja doch gern mal allerlei Klischees aneinander: Mächtige Adelshäuser herrschen über strauchelnde Reiche, die von fiesen Hexen und märchenhaften Monstern bevölkert werden... Das muss natürlich nicht schlecht sein, aber gerade weil es das alles in der Trilogie „Die Seuche“ eben nicht gibt, sticht sie aus der Masse hervor.
1. Ein matriarchales Fischerdörfchen wird von einer heimtückischen Seuche heimgesucht: Erst hustet man sich die Seele aus dem Leib, dann wird man fleckig und ist dem Tode geweiht.
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Star Wars Sonderband #116 Zerstörte Hoffnung

Nur noch einen Monat ist es hin, bis der finale Teil der dritten Trilogie erscheinen wird. Nach einer gewissen Motivationsflaute bin ich nun doch wieder angefixt und freue mich natürlich umso mehr, dass „Panini Comics“ kurz vor dem Kinostart noch einmal einen richtig guten Sonderband raushaut :-) Die Geschichte, welche die Schlacht um Mako-Ta behandelt, siedelt sich zwischen dem vierten und fünften Film an: Der erste Todesstern wurde zerstört und die Rebellion wittert Morgenluft. Die Mon Calamari haben sich dem Kampf gegen das Imperium mit mehreren Dutzend Handelsschiffen angeschlossen, welche vom Königreich Shu-Torun zu mächtigen Schlachtkreuzern umgerüstet wurden.
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Kurztest: Gideon Falls #2 Erbsünden

Auch wenn ich in meiner letzten Rezension eines Comics von Jeff Lemire (Link) erstmals einige kritische Worte verloren habe, bin ich noch immer ein großer Fan seiner Arbeit – Immerhin ist er einer der ganz wenigen (Comic-)AutorInnen überhaupt, die mich für Genres begeistern können, die ich sonst gern mal vermeide.
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Kurztest: Nada

Frankreich in den frühen 70ern: Sechs absolute Versagertypen schließen sich zusammen, um eine anarchistische Terrorzelle zu gründen. Ihr erstes Ziel: Die Entführung des amerikanischen Botschafters aus einem Edelpuff. Ein stümperhaft ausgeführter Coup, der die brutal agierende Staatsmacht auf den Plan ruft... Das klingt doch nach einem echt spannenden Comic! Aber kann „Nada“ dieses Versprechen auch einhalten? In der letzten Podcast-Folge (Link) sind Elea & ich ein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen, als wir plötzlich über das weitläufige Diskursfeld linker Ideologien sprachen. In sich zerstritten, meint jede Strömung, dass genau sie die einzige Wahrheit kennt...
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Black Hammer: Strassen von Spiral City – Hätte das wirklich sein müssen?

Die „Black Hammer“-Reihe ist in Comic-Kreisen mittlerweile ein echtes Phänomen! Denn der Vielschreiber Jeff Lemire hat ein ganz eigenes, in sich stimmiges Superhelden-Universum geschaffen, dass er – gerade in seiner Hauptstory, aber auch in einigen SpinOffs – immer wieder genüsslich dekonstruiert.
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Kivu – Richtig und wichtig, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Kolonialismus verbinden wir ja meistens mit der Vergangenheit, immerhin haben die ganzen Länder der 3. Welt ja mittlerweile ihre Unabhängigkeit erkämpft. Wirklich geändert hat sich dann aber doch nichts – Denn auch wenn der Raubbau von Rohstoffen nun unter einer anderen Flagge stattfindet, sind es doch die Industrienationen, die den Profit einstreichen. In der Graphic Novel „Kivu“ wird dieser ausbeuterische Post-Kolonialismus eindringlich thematisiert. Der 28jährige Karrierist François Daans wird von einem multinationalen Großkonzern in den Kongo geschickt, um in der ebenso umstrittenen wie ressourcenreichen Region Kivu einen willfährigen (also korrupten) Handlanger zu rekrutieren.
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